WWW-Tipp der Woche 24/2001

Frühe Sprengstoffe
Schwarzpulver
Schießbaumwolle
Nitroglycerin
Dynamit
TNT
Sprengstofffabriken
Software

Eine meiner ersten selbst ausgesuchten LPs war "Ich bin aus jenem Holze geschnitzt" von REINHARD MEY

Auf dieser LP ist nebenstehendes Lied, das wunderbar zum Thema "Sprengstoffe" paßt, das ich im letzten Surftipp schon ankündigte. Angeregt dazu wurde ich nicht durch Brückeneinstürze, sondern durch die Sprengung des Kaiserbaus in Troisdorf. Andere noch junge Meldungen über Sprengstoffe, betrafen die Explosion einer Schule in China, in der Kinder als Nebenerwerb Feuerwerk herstellten, die Hinrichtung des Oklahoma-Attentäters und die Vernichtung eines Stadtteils von Enschede in den Niederlanden. Noch eine Bemerkung: Ich will nur zivil einsetzbare Sprengstoffe behandeln. Die Atombombe war zwar auch mal im Gespräch für "Peaceful Nuclear Explosions" z.B. Staudammprojekte, ist aber zum Glück nie dafür verwendet worden, und wird von mir deshalb diesmal nicht weiter erwähnt.

Allgemein über Sprengstoffe berichten

Der Kaiserbau

Noch könnt ihr die Reportagen des Westdeutschen Rundfunks über den Kaiserbau nachlesen (es ist leider selten, daß ich etwas vom WDR empfehlen kann, um so mehr fällt es mir auf).

    Größtes Prachthotel in Westdeutschland

    Dabei hatte sich Bauunternehmer FRANZ KAISER im Jahre 1970 die Zukunft seines Projekts so rosig vorgestellt: Das größte Hotel in Westdeutschland sollte in unmittelbarer Nähe des Köln-Bonner Flughafens an der A59 entstehen. Ihm schwebte eine Luxusherberge mit 18 Stockwerken, 1.200 Hotelbetten und 600 Appartements vor. Das passende Grundstück mit einer Größe von 34.000 Quadratmetern hatte er bereits für 655.000 Mark an der Ausfahrt Spich erstanden. Rund 45 Millionen Mark waren für das ehrgeizige Projekt veranschlagt. 1973 erfolgte der erste Spatenstich.

    KAISER wollte, dass schon im März 1974 Gäste den Komfort seines Prachthotels genießen sollten. Doch die Arbeiten gingen nur schleppend voran. Nach zwei Jahren ließen die Handwerker endgültig ihre Werkzeuge fallen, weil der Bauherr die Rechnungen nicht mehr bezahlen konnte. Als Begründung für die Pleite führte die Kaiser-Bau AG die schlechte Konjunkturlage in der Bauwirtschaft an. Auch wichtige Zusagen der Stadt Troisdorf, die angeblich nicht eingehalten wurden, sollen mit Schuld an dem Scheitern des hochfahrenden Bauherren gewesen sein. Die Stadt bestritt jedoch jegliche Vorwürfe.

Die Sprengung fand genau am ersten Jahrestag der Katastrophe von Enschede statt.


    http://www.wdr.de/online/news/kaiserbau/img/s3.jpg

Weitere Links:

  • Spektakuläres Ende eine Wahrzeichens
  • Bilder der Sprengung
  • Eine Legende fällt in sich zusammen
  • Großes Finale für einen Giganten
  • inoffizielle Homepage des Kaiserbaus
  • Das Geheimnis im Hefeteig
    oder der Schuß im Backofen

    Soweit ich mich noch erinnern kann,
    fing alles mit einem Kuchen an,
    einem Apfelkuchen, genauer gesagt,
    an einem 12. war's, an einem Donnerstag.
    Ich hatte, um ihr eine Freude zu machen,
    schnell nach dem Kochbuch allerlei Sachen
    wie Hefe und Mehl mit Äpfeln vermengt,
    dann alles in eine Backform gezwängt.
    In den Teig noch: "Herzlich willkommen" geritzt
    und alles auf kleinem Feuer erhitzt.
    Was dann geschah, geschah unheimlich schnell.
    Aus dem Backofen schoß es leuchtend und grell,
    der Kuchen ist fertig, dachte ich schon.
    Dann gab's eine mächtige Detonation,
    und die Backform flog mir um die Ohren,
    danach hab' ich wohl die Besinnung verloren.
    Ein Feuerwehrmann schleifte mich vor die Tür,
    erst langsam kam ich wieder zu mir.
    Aus der Menge der Schaulust'gen draußen, im Frei'n,
    redete ein Mann krauses Zeug auf mich ein,
    "Butterblume an Dornrös'chen: Nordwind singt im Ofenrohr"!

    Um ihn standen sehr unauffällig und stumm
    drei Herren in Trenchcoat und Schlapphut herum.
    Die zerrten mich an den Straßenrand
    in einen Wagen, der mit laufendem Motor dort stand.
    Dann begannen sie an meiner Kleidung zu suchen -
    wohl nach den Resten von meinem Kuchen.
    Ich sagte, es seien Eier und Äpfel dabei.
    Man meinte, daß ich wohl ein Witzbold sei.
    Und schlug mir ein Funksprechgerät hinter's Ohr,
    worauf ich abermals die Besinnung verlor.
    Von zwei Lampen geblendet erwachte ich,
    eine Stimme im Dunkeln entschuldigte sich
    und sagte, meine Entführer wären
    grad' gut, um tote Briefkästen zu leeren.
    Und ich sollte jetzt endlich die Formel hergeben,
    andernfalls wäre mein Leben...
    Da unterbrach ihn das Telefon,
    aus dem Hörer hörte ich, "Hier Otto Spion.
    Wir haben die Formel ausfindig gemacht,
    sie ist hier am Flugplatz, Gepäckschließfach 8.
    Robinson an Mäusezähnchen: Bratkartoffeln blühen blau."

    Fluchtartig verließen alle den Raum
    in Richtung Flugplatz und hatten kaum
    Die Türe hinter sich zugeklinkt,
    da erschien ein and'rer Agentenring.
    Der Anruf käme von ihrer Seite,
    sagten sie mir, und daß es sie freute,
    daß ich nun in ihrem Schutze sei
    und wie bahnbrechend meine Erfindung sei,
    und wie wichtig für den Frieden der Welt,
    daß sie nicht in die falschen Hände fällt.
    Doch jetzt sei die Zeit nicht für’n Diskussion,
    sie brachten mich an die Bahnstation
    und in einen Zug, und nach kurzer Zeit
    bremste er scharf, es war wieder soweit.
    Der Zug stand still und an den Türen erschienen,
    um mich erneut zu entführen,
    vier mir noch nicht bekannte Herren.
    Ich ließ mich in ihren Wagen zerren,
    und wartete geduldig und zahm,
    daß die Sprache auf meine Formel kam.
    Tangokönig an Walküre: Der Pirol pfeift heute Nacht.

    Ich hatte doch nur einen Kuchen geplant,
    daß es Sprengstoff würde, hab' ich nicht geahnt.
    Nur weiß ich mit den Zutaten nie Bescheid,
    sie lobten meine Bescheidenheit.
    Und meinten, es sei mir Großes gelungen
    und boten mir gute Arbeitsbedingungen
    und angenehmes Betriebsklima an.
    Von Seiten der Regierung sei alles getan
    für eine fruchtbare Forschungsarbeit.
    Bis mein Flugzeug ging, blieb nur noch wenig Zeit.
    Da sie einen entschlossenen Eindruck machten,
    ließ ich mich in ein Flugzeug verfrachten,
    doch kaum hatte ich mich angeschnallt,
    da erschien eine malerische Gestalt.
    Und zwang, welch' unerwartete Wandlung,
    das Flugzeug noch vor dem Starten zur Landung.
    Nach diesem Akt kühner Luftpiraterie,
    bedurfte es nicht vieler Phantasie,
    um der nächsten Entführung entgegenzuseh'n,
    doch zu meinem Erstaunen, ließ man mich geh'n.
    Rumpelstilzchen ruft Schneewittchen: Stroganoff, nix Kasatschok.

    Erst als ich in der Empfangshalle stand,
    sah ich die Agenten allesamt.
    Inzwischen mir alle persönlich bekannt,
    doch anscheinend war ich nicht mehr interessant.
    Mit sich selbst sehr beschäftigt, fotografierten
    sie sich gegenseitig und spionierten
    der Formel nur noch untereinander nach.
    Ein netter Agent, den ich darauf ansprach,
    erklärte mir das und half mir noch aus
    mit dem Fahrgeld für die U-Bahn nach Haus.
    Das ganze ist längst schon Vergangenheit,
    ich koch' nur noch manchmal von Zeit zu Zeit.
    Und dann auch nur Tütensuppen und so -
    also Sachen ganz ohne Risiko.
    Ich hätte auch alles schon längst vergessen,
    käme nicht neulich - unterdessen
    ein Brief von der Spionageabwehr.
    "Inhalt streng geheim!" stand auf dem Kuvert.
    "Wie wir aus geheimer Quelle erfahren,
    waren Sie vor zweieinhalb Jahren
    in eine Sprengstoffaffäre verstrickt."
    Daraufhin hab' ich ihnen mein Kochbuch geschickt
    und so wird in den Laboratorien der Welt
    nach meinem Rezept Apfelkuchen erstellt,
    mit Hefeteig, Äpfeln und Zucker und Zimt,
    in der Hoffnung, einmal explodiert er doch,
    und wenn sie nicht gestorben sind,
    dann backen sie heute noch!


    http://web.fccj.org/~ethall/explode/dynamite.gif

    Frühe Sprengstoffe

    oben

    Hierzu zitiere ich auszugsweise "Analyse, Wirkung und Gefahren von 'jugendfreiem Feuerwerk'" (Facharbeit von J RUDOLPH, Uni Mainz)


    http://web.fccj.org/~ethall/explode/dynamite.gif

    Schwarzpulver

    oben
    Über die Geschichte des Schwarzpulvers berichtete sogar die Tagesschau (am 14.5.2000):

      Die Grundlage für die Pyrotechnik, das Schwarzpulver, wurde vor rund 1 200 Jahren in China erfunden: eine Mischung aus Kohle, Schwefel und Salpeter. Auch heute noch ist China der weltweit größte Hersteller und Verbraucher von pyrotechnischen Artikeln. Dort gibt es unzählige, meist kleine Betriebe, die in Handarbeit Böller und Raketen herstellen...

      Erstmals hatten arabische Reisende im 14. Jahrhundert das Feuerwerk nach Europa gebracht, das in den darauf folgenden Jahrhunderten oft Höhepunkt von höfischen pompösen Festen war. Und auch heutzutage schmücken sich Jahrmärkte, Open-Air-Konzerte und Party-Veranstaltungen gern mit knallenden, schmauchenden und leuchtenden Feuerwerken.

    MICHAEL SACCHI schreibt in seiner Schularbeit "Wo wurde das Schwarzpulver erfunden?"

      Ich glaube nicht, dass die Araber das Schwarzpulver erfunden haben. Ich bin eher der Ansicht, dass es wirklich die Chinesen gewesen sind, die das Rezept vom Schwarzpulver entwickelt haben. Wir können es ihnen ja auch nicht Übel nehmen, dass sie das Pulver nur mit friedlichen Absichten in Feuerwerken und kleinen Raketen brauchten (für das braucht man es heute ja noch).

    SCHWARTZ, BERTHOLD, ein Franziskanermönch aus Freiburg (oder Dortmund), der eigentlich KONSTANTIN ANKLITZEN geheißen und neben seinem Klosternamen BERTHOLD den Beinamen S. wegen der eifrigen Beschäftigungen mit chemischen Arbeiten erhalten haben soll, erfuhr angeblich 1259 die explosive Wirkung einer Mischung von Salpeter, Schwefel und Quecksilber oder von Salpeter, Schwefel, Blei und Öl und soll dadurch auf die Erfindung des Schießpulvers geführt worden sein. Das Schießpulver war indeß lange vor ihm bekannt, und mit größerem Rechte wird er als Erfinder der Geschütze genannt. Als Ort der Erfindung wird meist Freiburg (neben Köln, Mainz, Nürnberg, Goslar) angegeben, als Jahr 1380 (1354, 1390, 1393), doch ist wohl 1313 richtiger, denn 1380 waren Geschütze und Gewehre bereits bekannt. 1853 ward ihm zu Freiburg ein Denkmal errichtet. Vgl. HANSJAKOB, Der schwarze BERTHOLD, der Erfinder des Schwarzpulvers (Freiburg 1891).

    Meyers Konversations-Lexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens.
    Fünfte, gänzlich neubearbeitete Auflage...
    Fünfzehnter Band
    Russisches Reich (Geschichte) bis Sirte
    Leipzig und Wien. Bibliographisches Institut 1897
    S. 699

     


    http://web.fccj.org/~ethall/explode/dynamite.gif

    Exkurs: Salpeter

    oben

    Der Santiago-Guide berichtet:

    vgl. Länderkunde Chile

    ALLENDE sorgte aber auch für den Erhalt von Denkmälern des Salpeterhandels, wie JENS HOLST 1997 im Tagesspiegel aus Chacabuco berichtete:

    Salpeter spielt schon lange keine Rolle mehr, da Amoniakverbindungen industriell erzeugt werden können. Das war vor 100 Jahren noch anders, wie ihr daran erkennen könnt, Raum Meyers Konversationslexikon dem Salpeter widmet. Aber 1913 lief in Oppau die erste BASF-Anlage für künstlichen Stickstoff an.

    Das Chilehaus in Hamburg zeugt von der Bedeutung des Salpeterhandels. Der Architekt FRITZ HÖGER schuf das Bauwerk 1922-1924 im Auftrage des Kaufmannes HENRY B.SLOMAN, der mit Chile Salpeterhandel betrieb. Nach Plänen des Hamburger Oberbaudirektors FRITZ SCHUMACHER erfolgte 1926-35 der Ausbau des Kontorhausviertels in norddeutscher Klinkerbauweise.

    Das Fernsehprogramm "Phoenix" wurde seinem Anspruch, Informationskanal zu sein, im April mit einer zweiteiligen Dokumentation ("Weißes Gold aus Chile") über den Chilehandel gerecht:

      Die 2-teilige Dokumentation ging den Spuren von HERMANN C. FÖLSCH und HENRY B. SLOMAN nach, die mit dem Abbau und Handel von Salpeter ihr Glück machten. Die beiden brachen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in eine der unwirtlichsten Gegenden der Welt auf: die Atacama-Wüste im Norden Chiles. Dort war gerade der Naturdünger Salpeter entdeckt worden, der Europa vor Hungersnöten bewahren sollte und als Rohstoff für die Herstellung von Schwarzpulver gebraucht wurde.

      ... Den Gewinn investierten die Kaufleute in der Hansestadt. Chile profitierte wenig von dem Boom. Eine Massendemonstration für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Salpeter-Minen wurde 1907 niedergeschlagen.

    weitere Links:


    http://www.hamburg-tourist.de/images/b1009.jpg


    http://web.fccj.org/~ethall/explode/dynamite.gif

    Schießbaumwolle

    oben

    Wie schon verschiedendlich festgestellt, haben Entwicklungen (Telefon, Schreibmaschine) oft mehrere Erfinder. Das gilt auch für die Schießbaumwolle.

    1835 löste CHRISTIAN FRIEDRICH SCHÖNBEIN (1799-1868) PETER MERIAN als Inhaber des Lehrstuhls für Physik und Chemie ab. Dieser wurde 1852 geteilt, SCHÖNBEIN behielt die Chemie. In der Folge machte er epochemachende Entdeckungen, nämlich des Ozons (1839) und der Schiessbaumwolle (1846).

    vgl. CHRISTIAN FÜRST: CHRISTIAN FRIEDRICH SCHÖNBEIN

    SCHÖNBEINs Forschungen gehören auch zur Vorgeschichte der Kunstseide und werden deshalb vom Deutschen Strumpfmuseum erwähnt.

    SCHÖNBEIN lehrte an der Universität Basel

    Bei den ChemikerInnen der Uni Frankfurt (Haupttext) erfahren wir:

      Unabhängig von CHRISTIAN FRIEDRICH SCHÖNBEIN entdeckte RUDOLF CHRISTIAN BOETTGER (1806 - 1881) 1846 die Schießbaumwolle (Nitrozellulose). 1848 erfand er die Sicherheitszündhölzer mit Köpfen aus Kaliumchlorat, Antimonsulfid und Glaspulver. Die Reibfläche war mit rotem Phosphor bestrichen. Die bis dahin bekannten Zündhölzer waren giftig (weisser Phosphor!) und entzündeten sich gelegentlich ungewollt.

    Hier handelt es sich nicht um nachträglich entdeckte Parallelentwicklungen, sondern es fiel schon damals den Beteiligten auf, daß sie nicht die einzigen Erfinder waren. SCHÖNBEIN begab sich zu BÖTTGER und forschte mit ihm gemeinsam:


    http://www.uni-frankfurt.de/fb14/Anorg_Chem/AK_Fink/priv/frankfurt/boettger/348d5440.jpg

    SCHUMACHER-OCHTRUP berichtet auch über schwere Katastrophen, bis FREDERIC ABEL erkannte. daß nasse Schießbaumwolle viel weniger gefährlich ist und mit ein wenig trockener als Zünder zur Explosion gebracht werden kann.

    Bei der Fachhochschule Furtwangen werde ich wahrscheinlich nie Chemie studieren, denn ihre Erklärungen der Cellulose verstehe ich nicht (außer "Die wichtigsten technischen Produkte aus Cellulose sind Papier, Kunstseide, Zellwolle, Celluloid und Schießbaumwolle"), aber woanders würde es mir kaum besser ergehen. Ob ich unter diesen Unständen mal einen Surftipp über Celluloid, Gutta Percha und Bakelit mache, was ich mal erwogen habe, scheint mir nun fraglich. Deshalb kann ich hier verraten, daß Tischtennisbälle lange aus Celluloid gefertigt wurden, z.B. in der Tischtennisfabrik Krumhermersdorf in der DDR:

    verraten C+H DOERFFEL.

    Auch die Fernsehsendereihe Kopfball behandelte Schießbaumwolle: Simsalabim - und weg ist der Stoff... [ 12.Dezember 1999 ]

    Der deutsche Anarchist JOHANN MOST schrieb ein Buch über "Revoultionäre Kriegswissenschaft" mit dem Untertitel "Ein Handbüchlein zur Anleitung betreffend Gebrauchs und Herstellung von Nitro-Glycerin, Dynamit, Schießbaumwolle, Knallquecksilber, Bomben, Brandsätzen, Giften u.s.w., u.s.w." Es erschien 1885 in New York.

    Heutzutage sollen sich nur Lehrer mit solchen Experimenten beschäftigen, was schon gefährlich genug ist.

    Vgl. die Beschreibung des Experiments bei der Humboldt-Universität Berlin.

    weitere Links:


    http://web.fccj.org/~ethall/explode/dynamite.gif

    Nitroglycerin

    oben

    ASCANO SOBRERO erfand angeblich das Nitroglycerin, wird aber im WWW nur wenig gewürdigt, z.B. in einer Arbeit von J. RUDOLPH:

    Wo SOBRERO erwähnt wird, kommt man schnell auf NOBEL, z.B. bei der encyclopedia britannica:

    Was beim bestimmungsgemäßen Einsatz von Nitroglycerin geschieht, beschreibt ebenfalls die encyclopedie britannica:

    Durch den Spielfilm "Lohn der Angst" (Le salaire de la peur, Frankreich 1952, Regie: HENRI-GEORGES CLOUZOT) hat fast jede(r) eine Vorstellung von den Risiken. Am 28.6. habe ich ihn nochmal auf N3 gesehen, hier drei Bilder (vergrößerbar durch Anklicken)

    Der Film bekam 1953 die goldene Palme bei den Filmfestspielen in Cannes. Siehe auch &qout;Lohn der Angst&qout; in der IMDB

    weitere Links:


    http://web.fccj.org/~ethall/explode/dynamite.gif

    Dynamit

    oben

    NOBEL, Vater und Söhne, gingen bei ihrer Sprengstoffherstellung nicht von der Nitrocellulose sondern vom Nitroglycerin aus. Diesen Stoff hatte im Jahre 1847 ein Turiner Professor entdeckt.

    NOBEL produziert zunächst "Sprengöl", das Nitroglycerin. Die Fabriken NOBELs waren nach einigen Explosionen von Schließung bedroht, bis er das Dynamit erfand. Das war fest und wesentlich sicherer, was aber die Anwender leichtsinniger machte (ähnlich wie ABS auch nicht langfristig die Unfallzahlen im Straßenverkehr senken konnte).

    Die "Frauenfinanzseite" berichtet, NOBEL sei möglicherweise frauenfeindlich gewesen:

      Nur die Mathematiker sind sauer

      Wer bis jetzt noch rätselt, warum es für sie keinen Nobelpreis gibt, sind die Mathematiker. Warum das so ist, weiß niemand. Aber es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass der Einfluss der Mathematikerin SONYA KOVALEVSKI auf ALFRED NOBEL Schuld daran sein soll. Sie habe, was nicht bewiesen ist, eine Liasion mit NOBEL gehabt, ihn dann aber verlassen. Viel wahrscheinlicher ist wohl, dass NOBEL in der Mathematik keinen Nutzen für die Menschheit gesehen hat.

    Wenn er sowas meinte, kann ich verstehen, daß sie ihn verlassen hat.

    weitere Links:


    http://sunsite.bilkent.edu.tr/oldnobel/alfred/alfred1.gif


    http://web.fccj.org/~ethall/explode/dynamite.gif

    TNT

    oben

    Trinitrotoluene ist zwar hochexplosiv, aber trotzdem unempfindlich und daher sehr beliebt bei Sprengungen. Man benötigt aber einen Detonator. Oft wird TNT mit Ammoniumnitrat (NH4NO3) gemischt (Amatol). Amonium Nitrat mit Benzin gemischt war in der Bombe von Oklahoma.


    http://web.fccj.org/~ethall/explode/dynamite.gif

    Sprengstofffabriken

    oben

    Die königliche Schießpulvermühle Waltham Abbey blickt auf eine dreihundertjährige Geschichte zurück und kann seit dem 17. Mai 2001 besichtigt werden.

    Ihre Homepage erweckt den Eindruck, daß sich ein Besuch lohnt.

    In Deutschland sind mir vor allem die explodierten Sprengstoff- und Munitions-Fabriken aufgefallen, z.B. Hallschlag in der Eifel bei Prüm (also mehr oder weniger in meiner Nähe).

    Die Sendung Kulturzeit im WDR - Fernsehen am 28. Januar 2001, 21.45 - 22.15 Uhr berichtete, offenbar Hallschlag meinend:

    weitere Links:

    Die Stadt Troisdorf erwähnt auf ihrer Homepage kurz den Bau einer Zündhütchen- und Sprengkapselfabrik in Troisdorf, der späteren Dynamit-Nobel AG im Jahr 1887 . Drei Eisenbahnstrecken machten den Standort im 19. Jahrhundert besonders attraktiv. Ob der Sprengstoff für die Sprengung des Kaiserbaus daher kam, weiß ich nicht.

    Über alliierte Angriffe auf die deutsche Sprengstoff- und Bombenproduktion berichtet Strategic Air Attack on the German Powder, Explosives, and Propellants Industry.

    Es werden aber auch andere Standorte genannt. Das sehr informative Dokument enthält ausführliche Statistiken und Fotos von den Zerstörungen.

    In Leverkusen stellte die 1870/71 als Sprengstoff-Fabrik Kaiser und Edelmann in Manfort (Hornpottweg) errichtete Fabrik 1999 die Produktion ein. 1872 wurde sie von ALFRED NOBEL persönlich geleitet. Sie soll die älteste noch produzierende Dynamitfabrik der Welt gewesen sein.

    Lehrreich dürfte die Beschäftigung mit der Sprengstofffabrik "Tanne" in Clausthal-Zellerfeld sein. Sie wurde von den Nazis schon relativ früh errichtet und beschäftigte später auch viele ZwangsarbeiterInnen..

    weitere Links:

    Weitere Fabriken kommen nicht so oft im Netz vor, allenfalls noch die Feuerwerksfabrik von Enschede, die 2000 in die Luft flog. Der Telegraaf hat dazu noch viele Fotos online ("Zo begon de ramp" und diese Zeichnung). Auch das Algemeen Dagblad informiert mit einem Enschede-Dossier.

    weitere Links:


    http://www.telegraaf.nl/krant/focus/vuurwerk/fotos/vuurwerk.opslagplaats.jpg


    http://web.fccj.org/~ethall/explode/dynamite.gif

    Software

    oben

    Beim oben erwähnten Kaiserbau in Troisdorf wurden nur wenige Kilo Sprengstoff benötigt. Den richtigen Zeitpunkt für die Detonation an jedem Punkt hat eine Software berechnet. Die habe ich aber nicht im Internet ermitteln können. Wohl fand ich das Projekt "Computerbasierte Projektierung komplexer Bauwerk-Sprengungen"

    Musik

    oben

    Hintergrundmusik: http://www.classicalarchives.com/cgi-bin/n.cgi/prep/0//gp_fwork.mid (268 KB, Händels Feuerwerksmusik)

    GEORGE POLLEN spielte Händels Feuerwerkmusik ein und gab mir die Erlaubnis, sie zu benutzen. Gefunden habe ich sie bei Classicalarchives und halte mich wie gefordert an die dortigen Nutzungsbedingungen:

    • Erlaubnis des Interpreten einholen
    • Diesen Text einfügen:
      Media file(s) from The Classical Archives - by permission.
    • kein tiefer Link zur MIDI-Datei, sondern zu einer Kopie auf der eigenen Homepage

    GEORG FRIEDRICH HÄNDEL
    GEORG FRIEDRICH HÄNDEL

    http://www.classicalarchives.com/gif/handel_small.gif

    So ähnlich sind auch die Bedingungen beim in Surftipp 36/2000 gelobten Folkarchiv von "Contemplator" LESLEY NELSON. Classicalarchives ist allerdings strenger, so ist unbeschränkter Zugang an Zahlungen geknüpft. Als Gast darf man angeblich nur 25 Dateien pro Tag aufrufen, aber bei mir schienen es noch weniger zu sein. Andererseits muß man aber auch anerkennen, daß die Musik wesentlich komplexer ist als Folkmusik, und daß sie auch von professionellen Interpreten eingespielt wurde. Außerdem dürfte die Chance, einen Titel der E-Musik als MIDI-Datei im WWW zu finden, bei Classicalarchives recht hoch sein.

    Lexikonartikel "Salpeter" Lexikonartikel "Schießbaumwolle" Lexikonartikel "Schwefel"
    Lexikonartikel "Sprengen" Lexikonartikel "Felssprengung unter Wasser"
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