WWW-Tipp der Woche 23/2000

Krönungen in Aachen
CLEMENS AUGUST von Bayern
Synagogen in Deutschland

Krönungen in Aachen

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Anfang dieses Jahres wurde des 1200 jährigen Bestehens des Aachener Doms (bzw. bedeutender Teile) gedacht, wenngleich einige auch meinen, von diesem Zeitraum sei ein Viertel erfunden. Vergangenen Sonntag wurde nun eine Ausstellung im Rathaus meines Wohnortes eröffnet, die mit viel Aufwand die Krönungen darstellt, die ab KARL dem Großen hier stattfanden.

Die virtuelle Ausstellung ist sehr umfangreich. Ich habe Stunden gebraucht, um sie einigermaßen komplett anzusehen. Bei "Krönungen im Film" habe ich nach einem Absturz des Browsers aufgehört. Der Aufbau ist etwas unübersichtlich, weil es auf der Startseite links ein Menü, aber auch drei Links auf dem Logo rechts gibt. Gut hat mir gefallen, daß zu den 60 Beiträgen des Katalogs i.d.R Zusammenfassungen angeboten werden hat. Er hat diesen Aufbau:

Eine Zusammenfassung möchte ich zitieren, auch weil ich bei Professor KERNER während meines Studiums Vorlesungen besuchte.

Die in Aachen Gekrönten stammen nicht allein aus Deutschland, das in der heutigen Form noch gar nicht existiert. Sie kommen aus Böhmen, aus Ungarn, England, Burgund, Holland, aus Österreich oder Spanien. So steht Aachen zur Zeit des Mittelalters oft im Zentrum der Aufmerksamkeit Europas. Das Ende der Königskrönungen in Aachen ist keinesfalls mit dem Ende des historischen Mythos gleichzusetzen.

Und zur Regotisierung des Aachener Rathauses schreibt Dr. CAROLA WEINSTOCK / Aachen:

Der Aachener Dom hat eine eigene TLD, vor allem für seine Schatzkammer. Ich rate zum Besuch und zum Kauf der CD-ROM.

Übrigens kann man den Dom auch als Weltwunder auswählen bei 7wonders. Unter Mitwirkung der UNESCO wurden besonders wertvolle Denkmäler ausgesucht und der Aachener Dom ist dabei.

Die britischen Kronjuwelen sind schon seit 1997 im WWW.

CLEMENS AUGUST von Bayern (1700-1761)

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In diesem Jahr steht das Rheinland ganz im Zeichen eines kulturellen Großprojektes, das wahrscheinlich noch aufwendiger ist, als die vielen Ausstellungen zum 150 Jubiläum der Köln-Mindener Eisenbahn. Anläßlich des 300. Geburtstages des Kurfürsten und Erzbischofs CLEMENS AUGUST wird die Epoche des Barock und Rokoko an zahlreichen Originalschauplätzen vom 13. Mai bis 1. Oktober 2000 wieder lebendig: mit vier Ausstellungen und Veranstaltungen an Schauplätzen wie Brühl, Köln, Bonn, Jülich und Miel. (und im Internet). Warum der gemeinsame Titel "Der Riss im Himmel" ist, wurde mir nicht klar. Mit Bindestrichen ist das eine der URLs (http://www.der-riss-im-himmel.de/), http://www.clemensaugust.de/ der andere.

Eine Übersicht über die verschiedenen Ausstellungen bietet die Virtual Library Geschichte. Warum die nicht virtuelle Bibliothek Geschichte oder Virtual Library History heißt, weiß ich nicht, aber bei Esso gibt es den Backshop (zurück-Laden?), da wundert mich nichts mehr. Schaut euch diese Seite an, wenn Ihr Links zu Vorträgen, Literatur, Seminaren und weiterführenden Angeboten haben wollt. Ich habe hier nur die Ausstellungen komplett übernommen und mir keine Mühe gemacht, noch mehr zu finden.

Details über die verschiedenen Ämter CLEMENS AUGUSTs und Gebiete seiner Herrschaft findet ihr im biographisch-bibliographischen Kirchenlexikon
Band IV (1992), Spalten 25-31
Autorin: INGRID MÜNCH

Der Riss im Himmel - CLEMENS AUGUST und seine Epoche


http://www.juelich.de/rissimhimmel/bilder/rissimhimmellogo.gif

http://www.Der-Riss-im-Himmel.de/Ausstellung/Bonn_Ausstellung/Residenzstadt_Bonn/SMB_1991_G_51_Cl._August.jpg

Aus diesem Anlaß sind sogar neun Bücher erschienen.

Ausstellungen

Diese Ausstellung besuchte ich am 27. Mai. Sie ist ausgesprochen umfangreich und da immer Führungen stattfinden, bekommt man selbst dann einiges erklärt, wenn man einzeln herumsteht. Der Eintrittspreis ist aber hoch (14 DM), was mir durch den Umfang und die zum Schutz von Schloss Augustusburg notwendigen Einrichtungen (verhängte Wände, zusätzlicher Holzfußboden) gerechtfertigt erscheint.

Danach habe ich auch noch Schloß Falkenlust besucht, aber die 8 DM Eintritt waren im Vergleich zu den 14 DM in Schloß Augustusburg zu viel.

Diese Ausstellung habe ich gestern (12.6.2000, Tag des Lehrers) besucht. Sie ist großzügig in Festungswall der Jülicher Zitadelle untergebracht. Für RollstuhlfahrerInnen ist sie damit nicht geeignet. Die Räume sind angenehm kühl, aber etwas feucht. Ob das den Exponaten gut tut? Ich hatte die Jülicher Seiten im Internet schon in Tipp 41/1999 gelobt. Das Lob kann ich auf die Dokumentation der aktuellen Ausstellung ausdehnen.

Die Zentrale für Unterrichtsmedien im Internet (ZUM) bietet auch Informationen über diese Ausstellung und zeigt Bilder über 1. Festung Jülich 2. Die Kriegskunst und 3. Die kurpfälzische Armee. Dies gehört wiederum zu einer Darstellung der Geschichte der Kurpfalz.

Der "Rundgang" auf den Jülicher Seiten im WWW gefällt mir gut. Aber warum hier fast alle Abbildungen einen blauen Rahmen und als Hyperlink sich selbst haben, ist mir nicht klar geworden, denn wenn man sie anklickt, erscheint eine Seite, die man ohnehin sieht oder noch aufrufen wird. Ich erwartete eigentlich vergrößerte Abbildungen. Sonst ist es aber gut gemacht. Erläuterungen zu den Abbildungen erhält man nur, wenn der Mauszeiger drüber ist. Dies ist z.B. die Holzfigur eines Grenadiers um 1715 aus dem DHM:

Die MacherInnen erläutern auch, wie sie die Ausstellung konzipiert haben und warum so:

Diese Mathematisierung des Krieges kann in einer Online-Ausstellung des Oxforter Museums für die Geschichte der Wissenschaften über The Geometry of War betrachtet werden, die allerdings Zeiträume vor CLEMENS AUGUST behandelt. Sie zeigt auf 80 Seiten Bücher über oder Geräte der Kriegskunst, z.B. Zirkel. Die Abbildungen können in drei Größen betrachtet werden. Ich habe eine ziemlich junge Abbildung gewählt (die meisten sind aus dem 17. Jahrhundert) und zeige hier die normale Größe. In manchen Fällen reicht das nicht, etwa wenn die Skalierung eines Lineals oder Zirkels erläutert wird. Dann lohnt sich die Wartezeit für die Vergrößerung.

Außerdem konnte ich im Brückenkopf-Park noch eine Ausstellung von GOYA-Zeichnungen über die Schrecken des Napoleonischen Überfalls auf Spanien besichtigen. Das war knapp, denn diese Ausstellung endete am gleichen Tag.

Das ist zwar keine Zeichnung, aber solche Szenen gab es auch in der Ausstellung zu sehen. Einen kleinen Eindruck davon bekommt ihr in der Ausstellung "In the light of Goya" der Universität Berkley und bei der Encyclopaedia Britannica. Biographie Goyas bei der EB. Was war am 3.Mai 1808?

Am 6.6.1982 hat mich übrigens ein Hund namens Goya gebissen. Ich mußte deshalb ambulant ins Krankenhaus. Hätte ich ihm das Ohr abgerissen, hätte man ihn danach vielleicht "van Gogh" genannt. Aber er war der Stärkere.

(Diese Ausstellung ist ohne Hyperlink, aber nicht, weil ich das Museum nicht mag, sondern weil es auch in der VLH keinen hat. Bei meinem Besuch dort habe ich keine Sonderausstellung gesehen, sondern die schreckliche Dauerausstellung. Die Sonderausstellung mag durchaus gelungen sein.)

Münster machte schon einen positiven Eindruck mit seinem Angebot zur Europaratsausstellung über den 30jährigen Krieg, die inzwischen leider verschwunden ist, vgl Tipp 52/1999, und hat inzwischen "aufgerüstet":

Spuren der Macht

Nach dem Besuch ein Brühl habe ich noch in Bonn im Haus der Geschichte die Ausstellung "Spuren der Macht" besichtigt, war aber nicht beeindruckt. Die Fotografin HERLINDE KOELBL hat jahrelang die gleichen Führungspersonen fotografiert und einige ihrer Äußerungen notiert. Das Ergebnis: PolitikerInnen verändern sich optisch mehr als Wirtschaftsführer und sind außerdem unzufriedener.

Synagogen in Deutschland

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Danach ging ich noch in die Bundeskunsthalle zur Ausstellung "Synagogen in Deutschland. Eine virtuelle Rekonstruktion". Dort kostete der Eintritt 10,20 DM, was aber auch zum Besuch weiterer Ausstellungen berechtigt hätte. Ich fragte, ob die 20 Pfennige für den Kulturbund der DDR seien, weil ich solch krumme Preise noch aus Ostberlin in Erinnerung hatte (1,05 M). Sie waren für die UNESCO. In dem Zusammenhang: Der Aachener Dom und das Schloß Augustusburg stehen auf der Weltkulturerbeliste der UNESCO, die ich bereits im Tipp 51/1999 erwähnte.

Diese Ausstellung ist sehenswert und wie frühere Ausstellungen in der Bundeskunsthalle, auch im Internet dokumentiert. Auch die TU Darmstadt hat dazu eigene Seiten. Originell fand ich die Synagoge in Plauen, die1930 im Stil der Neuen Sachlichkeit (Bauhaus) errichtet wurde.

Im Videoraum bin ich leider eingeschlafen.

Hintergrundmusik: Janequin_la_Guerre.mid

Ich weiß nicht, woher ich diese Musik habe, vermutlich aus der Newsgroup alt.binaries.sounds.midi, aber zu CLÉMENT JANEQUIN, einem zeitlich nicht ganz passenden Komponisten und Priester (wie VIVALDI), habe ich gefunden:

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